Rom – Ein 66-jähriger ist in Rom wegen des Vorwurfs festgenommen worden, für den Tod eines zweijährigen Buben nigerianischer Herkunft bei einem Beschneidungsritual verantwortlich zu sein. Die Wohnung des Mannes, der sich als Arzt bezeichnete, wurde durchsucht, berichteten italienische Medien am Montag. In der Wohnung wurden Gegenstände konfisziert, aus denen hervorgeht, dass der Mann Beschneidungsrituale durchführte. Dem US-Bürger libyscher Abstammung werden Körperverletzung mit Todesfolge und die unsachgemäße Ausübung des Arztberufs vorgeworfen.
Der Zwillingsbruder des Opfers befindet sich auf der Intensivstation eines römischen Krankenhauses, sein Zustand habe sich zuletzt wesentlich gebessert, berichteten italienische Medien. Gerichtsmediziner müssten nun die genaue Todesursache klären, teilte die Behörde mit. Laut italienischen Medienangaben werden italienweit 5.000 Kinder ausländischer Herkunft jährlich Beschneidungsritualen unterzogen. 35 Prozent davon werden illegal von Personen durchgeführt, die keine Ärzte sind. (APA, 24.12.2018)